Sonntag, 18. März 2012

Beantragung des J1-Visums


Bei der Beantragung eines J-1-Visums für die USA kann man schon mal den Überblick verlieren. Das sollte aber nicht passieren, zumal das ganze rund 260 EUR (Stand Feb. 2012) kostet. Aber keine Panik! Die Beantragung ist ein reiner Routinevorgang. Wir haben versucht, etwas Licht ins Dunkel zu bringen und einen kleinen how-to-Guide erstellt.

A) Wie beantragt man das J-1 Visum für die USA?

  • Das Formular DS2019 muss vorliegen. Es wird von der einladenden Universität / Institution ausgestellt und im Original an die beantragende Person verschickt.
  • Überweisung der SEVIS-Gebühr (ca. 180 USD). Hierfür braucht man die SEVIS identification number, die auf dem DS2019 ganz oben rechts zu finden ist. Überweisung per Kreditkarte.
  • Digitale Passfotos nach dem US-Standard vorliegen haben. Diese braucht man für das Ausfüllen des DS160
  • DS160 ausfüllen: Hier alle Fragen möglichst umfassend beantworten. Besonders wichtig: Angaben zu den Eltern (Name und Geburtstag), der Bildungsweg nach der Grundschule, die richtige Visa-Kategorie.
  • Überweisung der Visa-Antragsgebühr an die Roskos & Meier OHg (ca. 112,- EUR).
  • Ganz wichtig ist die Online-Terminvereinbarung: Online-Registrierung bei der US-Botschaft und über das System einen Termin auswählen. Kostenpunkt: 10 USD. Zahlbar mit Kreditkarte (Visa oder MasterCard, kein AmEx!).

B) Diese Unterlagen müssen zum Botschafts-/ Konsulatstermin mitgebracht werden

  • DS2019
  • Bestätigung, dass SEVIS-Gebühr überwiesen wurde
  • Bestätigung, dass DS-160 ausgefüllt wurde
  • Zahlungsbestätigung Visa-Ausstellungsgebühr an Roskos & Meier OHg
  • Passfotos
  • Reisepass
  • Frankierter DIN A5 Umschlag (1,45 EUR)

Ablauf im Generalkonsulat München (Michael)

Je später der Termin ist, desto länger die Menschenschlange vor dem Konsulat. Mein Termin war um 8:30 Uhr: ich musste eine halbe Stunde warten. Dann der Sicherheitscheck – war genau wie beim Flughafen. Jegliche Elektrogeräte (Handys, Funk-Autoschlüssel, USB-Sticks, ...) dürfen nicht mit ins Gebäude, können aber beim Sicherheitsdienst hinterlegt werden. Im Anschluss eine Wartenummer ziehen. 1. Aufruf: Die mitgebrachten Formulare sowie Fingerabdrücke abgeben. 2. Aufruf: Eine Minute Smalltalk mit der obligatorischen Frage „When do you return to Germany“ oder „Will you leave the USA?“. Das war’s dann auch. Die Verwaltungsvorgänge dauern insgesamt keine 5 Minuten – Mit Wartezeiten war ich nach 3 Stunden aus dem Konsulat wieder draußen. Es kommt also darauf an, wie viele Leute noch ein Visum brauchen. Die Passfotos hab ich nicht benötigt. Insgesamt aber eine ganz positive Erfahrung. Das Visum hatte ich bereits 2 Tage nach dem Konsulatstermin im Briefkasten. (MH)

Vor Ort kann man: Passfotos machen, Briefmarken kaufen, DS160 ausfüllen (MH)

Ablauf in der Botschaft in Berlin (Christoph)

In Berlin sollte man sich auf jeden Fall auf die längere Anreise zum Konsulat einrichten. Die Visa werden nicht in der Botschaft am Pariser Platz sondern in der Außenstelle in der Clay-Allee ausgestellt. Dorthin ist man von Hauptbahnhof noch einmal gute 45 Minuten unterwegs. Die Termine beginnen in Berlin ab 8 Uhr morgens. Es lohnt sich auf jeden Fall, ein paar Minuten eher vor Ort zu sein, da stets eine große Gruppe gleichzeitig in den jeweiligen Zeiträumen dran kommt und dann das Prinzip „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“ gilt. Während der Wartezeit kommt man gut mit den anderen Visumaspiranten oder mit den Polizisten vor Ort ins Gespräch kommen. In Berlin wird Wert darauf gelegt, dass man noch einmal das Passfoto dabei hat, welches man auch in seiner Online-Anmeldung hochgeladen hat. Ansonsten läuft das Interview selbst recht unproblematisch (in meinem Fall wurde  mir nicht mal eine einzige Frage gestellt, bevor mein Visum genehmigt wurde). Die zusätzlichen Dokumente, die auf der Website des Konsulats angegeben wurden, hatte ich zwar dabei, gefragt wurde ich danach allerdings nicht. Wichtig sind vor allem Reisepass, Foto, die DS160-Bestätigung, Belege über die Zahlung von SEVIS- und Visum-Gebühr und, wenn vorhanden, das DS-2019. Das Visum war 2 Tage später in meinem Briefkasten. (CR)

Ablauf im Generalkonsulat in Frankfurt am Main (Richard)

Mit typisch deutscher und Richie-untypischer Überpünktlichkeit erreichte ich die Festung, besser bekannt als das amerikanisches Generalkonsulat in Frankfurt. Nachdem ich zwei Warteschlangen überstanden habe, musste ich noch durch eine Sicherheitskontrolle wie man diese vom Flughafen her kennt. Damit wäre der erste vier Meter hohe Zaun geschafft. Danach spaziert man mehr oder minder gemütlich durch einen kleinen Garten, um dann das eigentliche Konsulat zu betreten, das nochmals von einem ca. fünf Meter hohen Zaun begrenzt ist. By the way ist die Leipziger Dependence ein echter Witz dagegen. Angekommen in typischer Bahnhofsatmosphäre – immerhin bietet die Halle exakt 299 Sitzplätze – wartet man auf seinen Aufruf. Danach geht alles sehr schnell. Ich habe lange überlegt wie ich den gesamten Ablauf zusammenfasse und habe folgende Formel oder Gesprächsleitfaden entwickelt. In meinem Fall lauten alle notwendigen Antworten:  „Hi – J1 – no electronic devices – Here is my D2019 – Ich gehe an College X für ein Austauschsemester- Bye“. Vielmehr gibt es auch nicht zu sagen und wird auch nicht von einem erwartet. Nach exakt 2 Stunden ist der ganze Spuk vorbei. Mein Visum kam 7 Tage später bei mir an. (RR)

3 Kommentare:

  1. Hallo Jungs,
    ich mache auch bald ein Praktikum in den Staaten und muss mein Visum beantragen. aber man muss doch entweder SEVIs oder dieses Roskos & Meier OHG bezahlen. Dachte ich... oder?

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo Luisa! Bitte entschuldige die späte Antwort. Es müssen beide Gebühren, also SEVIS und Roskos & Meier oHG bezahlt werden. Beim Termin im US-Konsulat oder der Botschaft musst du hinterher auch die Bestätigungen mitbringen, dass BEIDE Gebühren bezahlt wurden. Die eine ist für die Beantragung, die andere für die Ausstellung des Visums, wenn ich das recht verstanden habe.

      Löschen
  2. Eine Frage hätte ich. Überall steht "keine elektronischen Geräte." Besteht denn die Möglichkeit die irgendwo abzugeben? (Berlin oder Frankfurt) Ich muss nämlich aus Bremen anreisen und mein Handy wollte ich schon mitnehmen. (Musik, Videos etc im Bus - Bücher hab ich keine, sind alle auf dem Kindle...).
    Habt ihr auch eine Empfehlung für entweder Berlin oder Frankfurt?

    AntwortenLöschen