Den 2. Teil der
Athens Housing Reihe übernimmt Michael. Mit großen Erwartungen zog er in die
weiße Villensiedlung ein. Gepflegter Rasen, viel Platz, Shuttle-Service und sogar ein
Swimming-Pool zeichnen ein idyllisches Bild. Doch ist dort wirklich alles
Friede, Freude, Eierkuchen? Immerhin wartet eine 4-Personen-WG-Challange auf
Michael. (RR)
Die Commons - 15 S Shafer Street |
Als ich mein Haus, bzw. die Anlage in der ich wohne, das erste mal
gesehen habe, musste ich unweigerlich an Disneyland Paris denken. Es gibt dort
ein Hotel (das New Port Bay Club), das von außen etwa genauso aussieht wie die
Commons. Allerdings ist es hier viel ruhiger. Dafür sind die regeln seltsam
strikt: Alkohol darf man nur drinnen trinken, Miete
muss pro Quartal bezahlt werden und
auf der Veranda dürfen nur Plastikstühle in den Farben grün, grau oder weiß
stehen.
Das Appartement
Ich Wohne in einer 5-Zimmer Wohnung, die ich mir mit drei Mitbewohnern teile.
Die Einrichtung macht einen etwas älteren Eindruck, aber alles ist okay und sauber.
Michael's Zimmer |
Mein Zimmer ist deutlich kleiner als das von Richard, dafür aber heller.
Von den Möbeln her hab ich alles, was ich brauche. Sogar einen Deckenventilator
für den Sommer. Einen Haken gibt es hier allerdings: die mit Abstand be$#&!$$€"ste
Matratze, auf der ich je gelegen bin. Im Inneren sind Federkerne, die alles
andere als neu sind. Erstaunlicherweise schlafe ich aber nachts
durch und hatte bisher noch keine Rückenschmerzen.
Michael's Zimmer |
Was besonders an kalten Tagen wie jetzt nervt: die Heizung (ist
zugleich Klimaanlage). Durch das gesamte Appartement geht eine Art Heizrohr,
das eine zentrale Steuerung hat. Es werden also entweder alle Zimmer geheizt,
oder gar nicht. Individuelle Einstellungen sind nicht möglich. Und eine Heizung
ist hier bis April auf jeden Fall nötig. Nachts kann es schon mal Minusgrade
haben und der Wind durch die Fenster pfeifen. Auf so was wie eine Doppel- oder
Isolierverglasung brauch man hier nicht zu hoffen.
Die Mitbewohner
Das Appartement teile ich mir mit Debarati (Indien), Svetlana (Kasachstan)
und Andrew (USA).
Blick zur Küche |
Oft stelle ich mir die Frage: „Wo sind die alle eigentlich schon wieder?“
Es ist hier immer so ruhig und die Küche sieht so sauber aus, als ob sie nie
benutzt werden würde. Die einzigen Hinweise
auf fremdes Leben in der Wohnung sind wechselnde Teller und Gläser im
Geschirrhalter (das Abtropf-Dings), sowie wechselnde
Lebensmittel im Kühlschrank. Dass der Wohnbereich benutzt
wird, habe ich noch nie gesehen. Und auch die Zimmertüren sind meist zu. Abends
blitzt dort manchmal ein Licht durch den Türschlitz und man weiß: „Aha, doch nicht alle hier ausgezogen.“
Blick zum Wohnbereich |
Mit Andrew, der Musik studiert, ist der Dialog immer äußerst kurz. Ich
mache schon gar keine Anstrengungen mehr, weil er kaum mehr sagt als "Ähä, Hm, Hey". Debarati, die
hier ihren Doktor macht, ist hingegen sehr
gesprächig. Wenn sie mal da ist, kocht sie meist indisch und schaut Serien aus
ihrer Heimat. Sie hat mir sogar mal angeboten, dass ich ihre indischen Sachen
jeder Zeit essen könne. Sie vergesse vor lauter Arbeit ab und zu, dass sie noch
was im Kühlschrank hat und kocht sich dann zu viel. Svetlana sehe ich ab und zu
– sie kommt aber auch spät und ist meist mit Uni-Kram beschäftigt.
Mein Fazit
Insgesamt fühle ich mich hier schon wohl. Manchmal ist es mir halt etwas zu
ruhig, was sicherlich schöner wäre, wenn ich eine anständige Matratze hätte.
Denn dann gäbe es wenigstens einen Grund, die Ruhe zu genießen und weiterzuschlafen. (MH)
Miete pro Monat: 333 USD
Mieten unter: www.oucommons.com
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